Natürlich feierte in vorchristlichen Zeiten niemand ein christliches Fest. Aber gab es vielleicht ein Frühlingsfest in der Hallstattzeit? Oder andere Feste, die denen, die wir heute feiern, ähnlich waren? Zu bestimmten Zeitpunkten und mit jährlich ähnlichem Ablauf?
Nachdem die Jahreszeiten in der Urgeschichte im Grunde nicht anders waren als heute und die Menschen sich danach gerichtet haben, zumindest was Ackerbau und Viehzucht betrifft, sind gewisse Ähnlichkeiten nicht unwahrscheinlich, wenn es um´s Feiern geht.
Vielleicht haben sich die Menschen in der Hallstattzeit im Frühling also wirklich zusammengesetzt, um die warme Jahreszeit zu begrüßen. Vielleicht trafen sie sich in der längsten und der kürzesten Nacht des Jahres. Astronomisch markierte Zeitpunkte im Jahreslauf konnten auch in der Urgeschichte bereits bestimmt werden, was Bauwerke wie Stonehenge eindeutig belegen.
Selbst wenn wir wüssten, dass diese Feste stattgefunden haben, könnten wir nicht genau rekonstruieren, wie sie abgelaufen sind. Wir wissen nicht Bescheid über Namen und Funktionen von Gottheiten, Abläufe von Riten, verwendete Objekte, gespielte und gesungene Lieder oder kultische (Fest-)Speisen.
Diese Themen hinterlassen nämlich keinerlei archäologische Spuren. (Deshalb gibt es zu den angeblich „Keltischen Festen“ einiges zu sagen – dazu ein anderes Mal mehr.)
Unsere eisenzeitlichen Vorfahren werden schon hie und da wilde Partys gefeiert haben – zu welchem Anlass und mit welchem Ablauf auch immer. Dafür gibt es beispielsweise Hinweise in Form von Bratspießen, großen Getränkebehältern und Abbildungen auf Situlen (Blecheimern).
Und deshalb feiern auch meine Romanfiguren immer wieder einmal – und heben einen Becher miteinander. Oder zwei.